Trauer und Ernährung

Gesunde Ernährung in der Trauer, ist das möglich?

Wenn du mitten in der Trauer steckst, oder sie dich seit Monaten das erste Mal wieder richtig eingeholt hat, dann ist jetzt nicht die Zeit um mit gesunder Ernährung anzufangen!

An akuten Trauertagen ist deine Aufgabe erstmal zu überleben. Natürlich würde deinem Körper eine ausgewogene und gesunde Ernährung helfen. Diese aber einzukaufen, zuzubereiten und dann auch noch zu essen, kann einfach nur eine Überforderung sein.

Also ist die Dosensuppe, der Lieferdienst oder die Tiefkühlkost eine erlaubte Alternative. Vielleicht hast du auch Freunde oder Nachbarn, die froh sind etwas für dich tun zu können. Du darfst dir das bestellen, was dir gerade gut tut.

Wenn du keine Idee hast, such dir aus, was dir gefällt von diesem Einkaufzettel und gib ihn den Menschen mit.

Vielleicht hast du in der Trauer aber einfach gar keinen Apettit. Ich bin mir sicher, dass du selber spürst, wenn es „gefährlich“ wird. Bis dahin darfst du auch hier mit dir ganz liebevoll sein und einfach akzeptieren, dass dein Körper gerade mit der Trauer beschäftigt ist. Versuch über den Tag verteilt dann mindestens zwei Liter Tee oder Wasser zu trinken.
Trinken bringt die Trauer in den Fluß.

Wenn du irgendwann aus dem reinen Überlebensmodus raus bist und anfängst dein Leben neu in die Hand zu nehmen, dann helfen dir die folgenden Fragen vielleicht dabei, zu entscheiden, ob du die Essensgewohnheiten aus der Trauerzeit (erstmal noch) beibehalten möchtest, oder ob es Zeit für einen Neuanfang auch in Sachen Ernährung ist:

Esse ich gerade, weil ich Hunger habe? Oder esse ich, weil meine Seele Hunger hat?

 

Fühle ich mich einsam?

 

Hab ich gerade Angst oder Panik?

 

Bin ich gerade sehr wütend oder zornig?

 

 
 
Dann stille deinen Seelen- Hunger:
 
 
Verabrede dich zum Essen, oder lass es sein, suche dir eine Trauergruppe, eine Trauerbegleitung (Profi oder Freund*in)
 
Mach etwas Kreatives, gehe in die Natur, schreibe deine Gedanken auf,
 
 
Treibe Sport, mache oder höre (laut) Musik, schreie, stampfe, tanze,…
 

Lass dir Zeit, verzeih dir ein paar Kilos extra. Nimm dich selbst liebevoll im Spiegel in den Blick und mach dir bewusst: Es gibt eine Zeit zum trauern und eine Zeit zum lachen, es gibt eine Zeit zum essen und eine zum fasten, es gibt eine Zeit… und sie ist jetzt.

Welche Zeit ist für dich jetzt?