… und zu Staub kehrt ihr zurück.

Was wir hinterlassen, wenn wir sterben.

 

Heute ist Aschermittwoch. Normalerweise ist dies der Tag nach dem fröhlichen Treiben, heute ist es ein weiterer banger Tag für alle Menschen, aber vor allem für die Menschen in der Ukraine.
 

Ich möchte ein paar Gedanken mit euch teilen zu diesem Tag. Aschermittwoch soll Menschen in der christlichen Tradition daran erinnern, dass wir sterblich sind (und er ist gleichzeitig der Beginn der 40- tägigen Fastenzeit). Er zeigt uns auf, dass das Leben nicht ohne Ende ist.

Als Kind war das für mich befremdlich und noch sehr weit weg. Heute würde ich die Idee dieses Tages gerne jedem Menschen ins Herz pflanzen:

Am Sterbebett eines berühmten Physikers der Uni Hannover habe ich als junge Frau etwas sehr Eindrückliches erlebt.

Er hatte ein wunderschönes rotes nostalgisches Cabrio, eine Finca in Spanien, eine sehr gute Reputation und ein gut gefülltes Bankkonto. Sein Sohn aber sprach nicht mehr mit ihm, weil er nach eigenen Aussagen nie da gewesen war. Seine große Liebe hatte ihn schon länger verlassen und auch mit seinem besten Freund konnte er keine Gemeinsamkeiten mehr finden nach einem großen Streit um einen gemeinsam veröffentlichten Fachartikel.

Er sagte zu mir, dass er nichts als Konkurrenzkampf, einige wissenschaftliche Nischenerkenntnisse und Streit hinterlassen würde. Er wollte noch einem Menschen sagen dürfen, was wirklich zählt.

 

Mein fieberhaftes Grübeln, wie man den Sohn oder seinen Enkel dazu bewegen könnte, noch zu kommen, landete im Nichts. Mit einiger Enttäuschung und großer Hilflosigkeit saß ich da.

Aber einem Menschen, so spürte ich deutlich, hatte er etwas mitgegeben, was nicht Streit und Kampf war: mir!

Genau das sagte ich ihm auch.

Auf dem Gesicht mit den geschlossenen Augen breitete sich ein Lächeln aus…

 

Wir gehen mit nichts, aber wir hinterlassen viel. Dies habe ich an diesem Tag gelernt.

 

Seither frage ich mich immer, wenn ich dran denke, was ich hinterlassen möchte:

Ich möchte mir und allen Menschen, die mir begegnen, immer wieder bewusst machen, dass sie so wie sie sind wertvoll und liebenswert sind.

Was möchtest du für eine Botschaft hinterlassen?

 

 

Seit dem Krieg in der Ukraine kommt noch ein Satz hinzu: Ich möchte Frieden leben und weitergeben. Lass uns im Herzen Frieden halten mit uns selbst, damit er im Außen wachsen kann.